Eine Person zu kalibrieren meint also, die sensorische Feineinstellung auf die Verhaltensäußerungen des Mitmenschen und die Fähigkeit, äußerlich wahrnehmbare Merkmale wieder zu erkennen und dem entsprechenden (Gefühls-)Zustand zuzuordnen.
Gerade bei der Begleitung (Führung) einer Person durch eine Übung oder einen Prozess, ist es nützlich, deren individuelle Physiologien zu kennen, um zu wissen, wo der andere gerade steht und den Prozess jederzeit steuern zu können. Bei der Wahrnehmung ist es nicht nur wichtig, auf Allgemeines zu achten, sondern sich ganz speziell auf sein Gegenüber individuell einzustellen.
Durch genaues Kalibrieren und sensibles Wahrnehmen der eintretenden physiologischen Veränderungen erhält der Begleiter Feedback darüber, ob seine Interventionsbemühungen erfolgreich sind. So erhält er mehr und genauere Informationen über sein Gegenüber, so dass er seine Kommunikation entsprechend anpassen kann.
Die Physiologie beinhaltet das gesamte in einem bestimmten Beobachtungszeitraum sinnesspezifisch wahrnehmbare Verhalten. Hierbei kann man dann weiter das extern wahrnehmbare Verhalten und das selbst wahrgenommene Verhalten weiter differenzieren.
Ich kann zum Beispiel bei einer anderen Person die Atmung, Pulsschlag, Muskelspannung, etc. wahrnehmen. Bei mir selbst kann ich zum Beispiel Druck, Wärme, Herzschlag, etc. wahrnehmen.
In der NLP-Arbeit ist es von besonderer Bedeutung, die Physiologie des Klienten zu erkennen. Physiologien kann man am besten wahrnehmen, in dem man sich darauf kalibriert.
So ist häufig zu beobachten, dass bei emotional stärker belastenden Themen die Atmung gut wahrnehmbar wechselt. Zum Beispiel nimmt jemand, der über ein emotionales Erlebnis spricht, einen tiefen Atemzug und fängt an zu reden.